Seit es den Saalhauser Karneval gibt, gibt es auch einen Rosenmontagszug. Und zu einem Rosenmontagszug gehören natürlich auch prachtvolle Wagen die den Narren präsentiert werden.
In den Anfängen baute jeder der gerne wollte auf seinem eigenen Wagen, in seiner eigenen Scheune mit Krepppapier und Wohnungsinventar. Seit 1979 wurde erstmals gemeinsam bei Hammeken in den Hallen von Firma Peetz gebaut. 10 Jahre später entschloss man sich eine Wagenbauhalle zu bauen. So wurde von 1988 bis 1989 die erste Wagenbauhalle in der Störmecke vom Elferrat errichtet. Traditionell beginnt 6 Wochen vorher der Wagenbau. Hierzu wurden bis 1991 immer Samstags in der Gleie Haselnussstöcke gesucht. Denn die Figuren die die Wagen zieren sollten wurden bis Dato noch mit Haselnussstöcken,Jute und Papier in Form gebracht.
Nach dem der Elferrat aber die Wagenbauhalle der KG Attendorn bestaunen durfte, wurde auch dies geändert. Von nun an wird Formdraht und Kaninchendraht verwendet.
Seit 1994 wird zum Bergfest des Wagenbaus eine Wagenbaufete veranstaltet. Fester Bestandteil an diesem Abend ist es, einen Nagelprinzen zu ermitteln. Auch die Frauen wollten schnell eine Nagelprinzessin küren. So gibt es seit 1998 auch eine Nagelprinzessin.
2088/2009 wurde dann durch viele Schweißtreibende Stunden die Wagenbauhalle in Saalhausen errichtet. Obwohl der Vertrag in der Störmecke zu bauen noch bis einschließlich 2009 lief, wurde in diesem Jahr das erste Mal in Saalhausen gebaut. Volker Daus, Wagenbauchef seit mittlerweile 25 Jahren, war von Anfang an mit dabei. Als Kind schon baute er bis 1993 jedes Jahr mit, bis er dann den Posten des „Kümmerers“ übernahm.
Auch Veränderungen gehen am Wagenbau nicht Spurlos vorüber. So wurde zum Beispiel 2016 im Zuge des Sommerkarnevals beschlossen, dass der Zug ab sofort ab der Wagenbauhalle starten soll und nicht mehr wie in den Jahren davor ab Firma Zimmermann. Die Zugaufstellung lässt sich eben direkt vor Ort besser organisieren.
In den Letzten 67 Jahren verbucht die KG Rote Funken Saalhausen nur drei Zugausfälle. 1990 musste Prinz Michael II. Gastreich auf seinen Rosenmontagszug wegen Sturm und Schnee verzichten. Im darauffolgenden Jahr sollte wegen des Golfkrieges in ganz Deutschland kein Karneval gefeiert werden. So durfte Prinz Michael II. erst 1992 seinen Rosenmontag feiern. Auch 2016 fiel die Veranstaltung dem Wetter zum Opfer. Prinz Mario I. Rinke sollte nun seinen Zug beim ersten Sommerkarneval in Saalhausen im Mai nachholen.
Bereits etliche Wagen durften Rosenmontag in Saalhausen bestaunt werden. Von den ersten Prinzenwagen, die früher noch individuell gebaut wurden, folgten 1959 die Narrenburg und 1970 eine Komitee Mütze. Auch der Elferrat baute sich einen eigenen Wagen und so fuhren die Männer bis 1995 in dem Narrenschiff durch die Straßen. 32 Prinzen fuhren nun schon in der Narrenburg mit ihren Pagen an Rosenmontag. Diese wurde nämlich 1985 vom Elferrat gebaut. Seit Bestehen des Kinderkarneval 1960 fuhren auch die kleinsten Tollitäten in Wagen wie ein Schwan, einer Tulpe oder der heutigen Narrenkappe.
Aber auch ein Mottowagen darf nicht fehlen. 1988 gab es den ersten in Form eines liegenden Clowns mit Wackelkopf. Es folgte der Römerwagen und 1998 dann der fahrende Ernie. Übrigens das Motto der Damensitzung wird seit ein paar Jahren auch als Motto des Rosenmontagszuges genommen.
Eine wirklich schöne Tradition die jedes Jahr mehrere Generationen animiert etwas gemeinsames zu schaffen, auf das man durchaus sehr stolz sein kann.